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Eine tolle Neuerung ist seit 2005 das AIS-System (Automatic Identification System) mit dem alle ausrüstungspflichtigen Schiffe ihre Daten wie Name, Rufzeichen, Position, Kurs, Geschwindigkeit usw über Funk bekannt geben. Mit einer NASA AIS-Engine (Preis ca 200€) empfangen wir diese Signale. Das kostenlose Seekartenprogramm SeaClear kann diese Signale verarbeiten und in die Seekarten einblenden.

Das folgende Bild zeigt unseren Bildschirm auf der Fahrt von Sizilien nach Malta kurz vor der “Versenkung” der Maersk Ras Laffan durch unsere Kasinga. Dank AIS konnten wir sehr gut einschätzen, wie knapp wir mögliche Kollisionsgegner passieren würden. Ideal ist auch, daß Namen und Rufzeichen der Schiffe bekannt sind, dadurch gestaltet sich ein Anruf sehr einfach. Wir haben vor Malta einen Kabelleger mit Namen gerufen, der daraufhin auch sofort antwortete.

1. Beispiel AIS

Wir benutzen an Bord mit gutem Ergebnis das kostenlose Navigationsprogramm SEACLEAR auf einem Mini_PC (Booksize mit 12Volt) mit angeschlossenem Garmin-GPS. Das Programm  SEACLEAR kann mit gekauften Karten im Maptech- Format umgehen, aber auch mit eigenen, gescannten Karten. Wir hatten Zugriff auf einen grossen Trommelscanner (mit einem A4-Flachbettscanner kann man Seekarten nicht sinnvoll scannen) und haben dadurch parallel zu den Papierkarten immer identische elektronische Karten benutzt.

Gerade mit kleiner Mannschaft hat sich das System als Ergänzung zu den Papierkarten gut bewährt. Durch den aufgezeichneten Weg fährt man z.B. bei einer Rückfahrt aus einer komplizierten Bucht einfach die alte Kurslinie entgegengesetzt ab (siehe Beispiel Alvor weiter unten). Bei der Erstansteuerung dagegen ist grosse Vorsicht angesagt. Die heutigen Seekarten beruhen häufig noch auf älteren Vermessungen und sind mit der Genauigkeit des GPS-Systems überfordert.

Unser System aus Mini-PC und Bildschirm ist fest eingebaut. Der Funk-Trackball (stationärer Mausersatz) und die FunkTastatur liegen auf Antirutschmatten auf dem Kartentisch. Parallel zur Kartennavigation kann der PC auch noch die NAVTEX-Meldungen aufzeichnen und natürlich die Verbindung zur Internetwelt schaffen.

2. Elektronische NV-Sportbootkarten Balearen im Maptech-Format

In dem oberen Beispiel sind wir beim Einlaufen in Andraitx-Mallorca deutlich über Land gefahren. Die Karten waren im WSG84-Format und sollten eigentlich gut zu den GPS-Werten passen. Nach Verlagsauskunft wurden die Karten inzwischen neu vermessen bzw. neu referenziert. Die aktuelle Ausgabe des elektronischen Kartensatzes Balearen vom NV-Verlag aus Arnis gibt unseren aufgezeichneten Weg (blaue Linie) nun auch recht genau wieder.

3. Französiche SHOM Papierseekarten selbst gescannt

Diese Karten haben eine ausgezeichnete Qualität. Wir fuhren durch die Fornelli-Passage im Norden von Sardinien und hielten uns genau an die Richtbaken. Der aufgezeichnete Weg lag ganz genau auf der Solllinie. Diese Karte war im Kartendatum EUROPA50 vermessen. Den Offset zu dem Kartendatum WSG84 vom GPS berücksichtigt SeaClear automatisch. Falls wir ein zweites Mal durch diese Passage fahren, bräuchten wir nur darauf zu achten nicht die alte Kurslinie zu verlassen, bei schlechter Sicht eine grosse Hilfe.

4. Ansteuerungsplan aus einem Buch selbst gescannt

Dieser Plan ist dem ausgezeichneten Buch “Atlantic Spain & Portugal - Imray Verlag” entnommen und wurde an Bord mit einem A4-USB-Flachbettscanner gescannt.

Etwa eine Stunde nach Niedrigwasser ist der beste Zeitpunkt zum Einlaufen in die Lagune. Nur dann sind die Sände gut zu erkennen. Es sind keinerlei Tonnen oder Seezeichen ausgelegt. Die rote Linie hat unser Seekartenprogramm SeaClear auf dem PC mitgeplottet. Bei der Ausfahrt hatten wir es einfach: Wir mussten nur darauf achten nicht von der roten Linie abzukommen. Im Prinzip konnten wir dadurch bei jeder Tide auslaufen.

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